„zu spät ist nie zu früh"

 

„Mach ich morgen“, das kennen wir. Verdrängen, verschieben, ablenken, liegenlassen. Klappt aber nicht immer. Zu spät ist früh was.

 

Da kommt schnell eine lange Liste unangenehmer Versäumnisse zusammen: Liegengelassenes, Vernach-lässigtes, immer wieder Verschobenes, absolut Absurdes aus den Niederungen des persönlichen und gesellschaftlichen Alltags. ­

 

Es ist doch auch wirklich ärgerlich, wie oft man wichtige Aufgaben aufschieben muss, ehe man sie endgültig vergessen hat.

 

Dabei gibt es einiges, das wir besser nicht aufschieben sollten, im Kleinen wie im Großen: Probleme in Beziehung und Job, Maßnahmen gegen den Klimawandel, Frieden schaffen … und künstliche Intelligenz als Bewusst-seinserweiterung für den angeblich vernunftbegabten Menschen? Warum auch die Mühe aufwenden, die große Nuss zu knacken, wenn man sich mit kleinen Kichererbsen für alle sichtbar gut bei Laune halten kann.

 

Prokrastination, die Aufschieberitis, ist längst etablierter Alltag, auch privat. Aber Jan-Peter Petersen hat nicht nur die üblichen Verdächtigen im Visier. Natürlich, ein Problem ist: Die Verantwortung tragenden Politiker leben nicht für, sondern von der Politik. Und da sie als Politiker für die Lösung eines Problems nicht mehr Geld erhalten als für dessen Formulierung, stellen sie ständig Behauptungen auf, laufen aber vor der Lösung davon.

 

In diesem Programm erwartet Sie ein heftiges Wechselbad. Jan-Peter Petersen verbindet kabarettistisch zubeißende aktuelle Texte mit hochkomischen Alltagsepisoden. Da werden die Defizite zum Pluspunkt. Kabarett pur.

"Da kommt mal wieder niemand ungeschoren davon." (Hamburger Wochenblatt)

 

Aufschieben ließ sich dieses Programm nicht. Dafür ist es zu spät. Und Petersen wäre nicht er selbst, würde er es bei einer rein spielerischen Nummern-Revue belassen. Seine kabarettistische Betrachtung gerät zu einer präzisen Bestandsaufnahme aktueller Befindlichkeit. Und ist dabei saukomisch.

 

Lassen Sie sich dieses Programm nicht entgehen. Sie haben ja sonst nichts zu lachen.

Regie: Henning Venske